54°35'47.7"N 13°13'48.6"E

16. bis 19. Jahrhundert
Christoph von der Lancken stellte 1540 große Fischreusen zum Fischen auf. Bei einer Sturmflut im Jahr 1615 wurde der Bug komplett überflutet. 1683 wurde die Postlinie Stralsund-Bug-Ystad eröffnet, die der schwedische Postsegler "Hiorten" von 1692 bis 1702 befuhr. Eine Poststation, ein Posthaus mit Steg, wurde 1684 als Zwischenstation errichtet. Zehn Jahre später erhielt die Halbinsel im Rahmen der schwedischen Landvermessung den Flurnamen "Posthaus". Um 1700 war der Bug durch Rodung unbewaldet und bestand überwiegend aus Sandsteppe und Weideland.
Zwischen 1806 und 1810 wurde die Postlinie aufgegeben. Am 19. November 1817 wurden die Seeanlagen der königlichen Regierung für die Fahrrinne zum Bug in Betrieb genommen. Die Wiedereröffnung der Bug-Ystad-Route mit Dampfschiffen fand 1822 statt. 1853 wurde auf dem Bug eine Wetterbeobachtungsstation errichtet. Die Postlinie Stralsund-Bug-Malmö wurde 1864 täglich von den Schiffen "Oskar" und "Pommerania" bedient. Eine Telegrafenstation wurde 1865 im Postamt Bug errichtet.
Die große Sturmflut am 12/13. November 1872 trennte Bug von Wittow. 1887/1888 wurde der Bug aufgeforstet, 1895 wurde ein Forsthaus gebaut. Im gleichen Jahr wurde der Lotsendienst aufgenommen. Am 29. April 1897 tauchte der Dampfer "Oskar" zum letzten Mal die Flagge am Posthaus Bug ein.
Erster Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs gab es auf dem Bug eine Seeflugstation, die von 1916 bis 1918 errichtet wurde. Die Station wurde am 27. Januar 1917 am Markt in Wiek/Rügen eröffnet. Am 1. November 1918 wurde ein Anschluss an die Lokalbahn Bergen-Altenkirchen auf der Insel Rügen eröffnet, die in Wiek/Rügen auf die Hauptstrecke traf. Gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages wurden alle militärischen Einrichtungen dem britischen Marinekommando unterstellt. Dieses Kommando ließ die Wasserflugzeugstation bis 1920 abbauen. Auch der Verkehr auf der Schmalspurbahnstrecke wurde 1920 eingestellt und die Gleise nach Dranske abgebaut. Die nördlich gelegenen Gebäude wurden nicht abgerissen, sondern dienten von 1920 bis 1930 als Erholungsheim für den Deutschen Beamten- und Wirtschaftsverein. Die Gäste reisten mit dem Schiff aus Stralsund an.
1921 lebten in der Siedlung Bug-Posthaus elf Familien (zwei Zollbeamte, zwei Zollschiffer, ein Lehrer und sechs Lotsen). Die Siedlung bestand aus drei Lotsenhäusern, dem Zollhaus und der Schule. Jede Familie betrieb eine kleine Landwirtschaft mit ein oder zwei Kühen und Gemüseanbau. Ab 1931 wurde mit dem Bau neuer Flugzeughallen - zunächst für zivile Zwecke - begonnen, da die Einrichtung einer Fliegerschule geplant war.
Zweiter Weltkrieg
1933 wurde mit dem Bau eines Seeflugplatzes und eines kleinen Landflugplatzes im Süden begonnen. Bis 1939 befanden sich mehrere große Flugzeughangars, Kasernengebäude und Versorgungseinrichtungen am Bug. Der Stützpunkt diente als Ausbildungsbasis für Piloten, Kanoniere, Funker und Aufklärer, aber von hier aus wurden keine Kampfeinsätze geflogen. Vom Herbst 1944 bis zum 4. Mai 1945 war hier die Seenotgruppe 81 unter "Flugkapitän" Hauptmann Karl Born stationiert, siehe auch Seenotstaffeln der Wehrmacht. Ab Mai 1945 füllten sich der Bug und Dranske mit Flüchtlingen. Im Winter 1945/46 starben etwa 90 Menschen an Entkräftung und Typhus. Sie wurden auf dem Bug an verschiedenen Stellen in Decken eingewickelt verscharrt.
Quelle: Wikipedia





